Als das Burgenland noch unter Wasser lag - Auf Spurensuche in Wiesfleck

Interdisziplinäres
Geologie


Vor 16 - 13,3 Millionen Jahren erstreckte sich die Paratethys über weite Teile Osteuropas.

Das heutige Burgenland lag damals bis auf einige kleine Inseln unter dem Meeresspiegel. Auf den kleinen Inseln und am Festland spuckten Vulkane Lava und Rauch. Heute kennen wir diese Gegend als das steirische Vulkanland. Die Riegersburg und die Burg Güssing wurden auf  solchen erloschenen Vulkanen gebaut.

 

Das Klima zu dieser Zeit war subtropisch. Auf dem Land befanden sich riesige Urwälder in denen Vorfahren der heutigen Elefanten, Hirsche, Pferde etc. herumstreiften.

Im Meer vor dem Festland und den kleinen Inseln befanden sich Korallenriffe, schwammen Haie, Seekühe und sonstige Meereslebewesen.

 

Heute kann man sich an manchen Stellen im Burgenland z.B. in Müllendorf oder in Wiesfleck oder an anderen Orten in Österreich (z.B. Retznei STMK) ein Bild von der Artenvielfalt im Urmeer machen. Franz Gruber und Markus Vertesich nahmen am 24.10.2010 an einer Exkursion zum Steinbruch Wiesfleck teil um mehr über diese Welt vor Millionen von Jahren zu erfahren.

Beim Eingang des Steinbruchs befinden sich in ca. 1,5 Meter Höhe  die Überreste eines kleinen Riffs. Die genaue Ausdehnung dieses Riffs ist nicht bekannt. Schön zu erkennen sind die noch gut erhaltenen Korallenstöcke. Leider nicht mehr so gut erhalten ist eine kleine Austernbank gleich neben dem Riff. Wenn man den Weg tiefer in den Steinbruch folgt findet man an der rechten Böschung viele Muschelsplitter und Kammerlinge (Foraminiferen). Am unteren Rand  des Steinbruches am Ende des Weges befindet sich eine Schicht in der man versteinertes Holz finden kann. An einer anderen Stelle des Steinbruchareals finden sich ca. 100 Meter Richtung Schreibersdorf wieder an einer Böschung kleine Muscheln, Seeigel, und Seeigelstacheln. 

 

Korallenpolypen

 

Teil eines Korallenstocks


 

Muscheln

 

Kammerlinge - Foraminiferen (rechts: auch heute findet man diese Lebewesen im Meer)  


Aktualisiert am 01.11.2010

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Markus Vertesich