Mira - Stern des Monats, Oktober 2020 | Aktuell |
Mira ist ein Veränderlicher Stern, der nur wenige Wochen im
Jahr so hell ist, dass er mit freiem Auge gesehen werden kann.
Ende September 2020 erreichte Mira sein Helligkeitsmaximum
und kann mit freiem Auge noch bis Mitte Dezember beobachtet werden.
1596 entdeckte der Amateurastronom David Fabricius den
Stern, als er gerade sein Helligkeitsmaximum mit 2 mag erreichte. Einige Monate
später war der Stern nicht mehr zu sehen und Fabricius vermutete eine Nova,
also eine Sternexplosion.
1609 sah Fabricius den Stern wieder, die
Helligkeitsschwankung entdeckte aber erst Johann Holwarda im Jahr 1638. Den
Namen "Mira", lateinisch "die Wunderbare", erhielt der
Stern durch Johann Hevelius.
Mira war der erste Stern bei dem eine Helligkeitsänderung beobachtet wurde. Vermutlich war dies schon den frühen Astronomen in China, Babylon oder Griechenland bekannt. Da der Sternenhimmel aber als "unveränderlich" galt, wurde dies nirgends erwähnt.
Mira, omikron Ceti (Stern omikron im Sternbild Cetus,
Walfisch) ist ein roter Riesenstern am Ende seines Sternlebens. Die Änderung
der Helligkeit wird durch das Pulsieren seines Radius verursacht.
Im Helligkeitsmaximum
hat er eine Größe von 330 Sonnenradien bei einer Temperatur von 3200 Kelvin. Dabei kann er bis zu 2 mag hell werden.
Innerhalb von 200 Tagen dehnt sich Mira
auf 400 Sonnenradien aus, seine Temperatur sinkt auf 2900 Kelvin und seine
visuelle Helligkeit fällt dabei auf 10 mag.
Von Maximum zu Maximum dauert es im Mittel 332 Tage. Dieser Wert ist ebenso wie die maximale und minimale Helligkeit großen Variationen unterworfen.
Mira verliert bei der Pulsation große Mengen an Gas, aus dem sich ein
planetarischer Nebel bilden wird.
Durch die hohe Eigenbewegung des Sterns zieht er einen kometenähnlichen Gasschweif hinter sich, der 2007 entdeckt wurde. Dieser Gasschweif hat eine Länge von 13 Lichtjahren.
1927 wurde ein Begleiter entdeckt, der Mira in 500 Jahren umkreist. Es könnte sich um einen weißen Zwerg handeln.
Gasmassen um Mira, beobachtet mit dem Atacama Large
Millimeter/submillimeter Array (ALMA)
Credit: ESO/S. Ramstedt (Uppsala University, Sweden) & W. Vlemmings (Chalmers University of Technology, Sweden) - http://www.eso.org/public/images/potw1447a/
Mira befindet sich derzeit, Ende September/Anfang Oktober 2020 im Maximum bei etwa 3 mag. Seine Helligkeit sinkt bis Mitte Dezember auf 5 mag. Danach kann der Stern nur mehr mit Fernglas und Teleskop beobachtet werden.
Mira steht im Sternbild Walfisch (Cetus) und kann einfach über die Sternreihe η Psc - ο Psc - Alrescha in den Fischen gefunden werden. Mira steht in Verlängerung dieser Sternreihe.
Die Fische sind derzeit durch den Planet Mars einfach zu finden.
Man kann auch versuchen die Helligkeit von Mira mit Hilfe der umgebenden Sterne abzuschätzen:
Alrescha: 4,1 mag - γ Ceti: 3,5 mag - Menkar: 2,5 mag
Aufsuchkarte Mira: 1. Oktober 0.00 Uhr MESZ, 1. November 21:00 Uhr MEZ, 1. Dezember 19.00 Uhr MEZ