Hi,
anbei mein
Beobachtungsbericht, viel Spaß beim Lesen!
Geplant
war, vom Brentenriegel aus zu beobachten, da jedoch um 15:00 Uhr in Kalkgruben
(der Nachbarortschaft) die Himmel vollständig bedeckt war, begann ich auf
metoeblue zu recherchieren: https://www.meteoblue.com/de/wetter/vorhersage/seeing/brenntenriegel_%c3%96sterreich_2781413
Das Wetter
sollte weiter im Süden besser sein, daher entschied ich mich, in der Nähe von
Hartberg zu beobachten.
Nach einiger Suche hatte ich einen Beobachtungspunkt bei Staudach gefunden, von
dem man sehr gute Sicht nach Westen hatte - das war ja wichtig, da ich die MoFi
bis zum Untergang des Mondes verfolgen wollte.
Um 20:00
Uhr war das ED80 auf Vixen Porta und das Stativ für die Canon 100D mit 250mm
Zoom auf einer Wiese aufgebaut und das Warten begann.
Der Mondaufgang war noch sichtbar ansonsten war leider auch hier der Himmel
vollständig bedeckt. (siehe IMG_0907.JPG)
Um 21:00
kam der Besitzer der Wiese vorbei und ich erklärte, was ich mache - ja, ist
kein Problem, dass ich hier beobachte.
Ich erklärte ihm noch dass es ab 3 Uhr Früh interessant wird und er ja gerne
herkommen und durchs Teleskop schaun kann => BAA Bildungsauftrag erfüllt! ;)
Naja, er hat dann gemeint dass er da wohl schon schlafen wird.
Da es wg.
des bedeckten Himmels nichts zu sehen gab, setze ich mich ins Auto und
vertreibe mir mit Facebook, Internet und EMail die Zeit.
Eine Bekannte beobachtet von Wien aus und wir kommunizieren, wann man wo was
sehen kann.
Scheinbar waren die Bedingungen in Wien recht gut - zum Glück bin ich 1 Stunde
"in den Süden" gefahren.
Pfuh...ganzschön
kalt wenn man nichts tut.
Zum Glück liegen Daunenhose und Jacke daheim...im Auto schlafen ist auch nicht
so romantisch und angenehm, wie das in den Filmen immer dargestellt wird.
Wecker wird auf 2:30 gestellt und ab 22:00 versuche ich zu schlafen, weil es ja
eine lange Nacht wird.
Zwischendurch wird man natürlich immer wieder wach - Himmel ist jedoch bedeckt
also nicht viel zu tun.
Um 2:30
Uhr werde ich durch den Wecker aus dem unentspannenden Schlaf geweckt - der
Himmel ist noch immer bedeckt.
Ich überlege, was denn nun am besten zu tun sei...wo anders hin fahren? Ob es
dort besser ist?
Lt.
Wetterbericht ist derzeit wolkenloser Himmel am Beobachtungsort - blöderweise
hält sich der Himmel da überhaupt nicht dran.
Recht kalt
ist es auch.
Der Mond scheint kurz durch eine Wolkenlücke, ich steige aus, um mit dem
Fernglas zu beobachten.
Mitten in der Nacht stehe ich also auf der Wiese im Dunkeln - plötzlich 10
Meter hinter mir ein lautes Bellen und Knurren!!
Ich springen aus dem Stand 2 Meter nach vorne, schimpfe und knurre laut zurück.
Zum Glück weiß der Hund nicht, dass ich viel mehr Angst vor ihm habe als er vor
mir und haut tatsächlich ab.
Kalt ist's mir jetzt aber nicht mehr.
Wow - die
Wolkendecke reißt auf.
Im Osten kann man die sehr helle Venus sehen, Richtung Zenit sind Plejaden,
Orion und Stier gut sichtbar.
Wunderschöner Sternenhimmel eigentlich - nur nicht dort wo der Mond steht, dort
sind Wolken.
Mit dem
Fernglas schau ich mir M42 an - beeindrucken - sicher meine beste Beobachtung
von M42 bei Vollmond. :)
Auch vom Trapez kann ich 3 Sterne erkennen, Bildstabilisierung vom Canon 8x25
IS ist eine tolle Sache.
Etwas
später ist es dann zum Glück so, dass sich immer wieder Wolkenlücken auftun und
ich zwischendurch Fotos machen kann (siehe Anhang)
Ich finde es immer besonders beeindruckend, wenn der Mond wieder aus dem
Kernschatten der Erde austritt und am Rand "glüht" - sieht visuell
meiner Meinung nach noch viel besser aus als auf den Fotos!
So harre
ich aus bis zum Beginn der Dämmerung und Monduntergang.
Venus steht nun schon recht hoch und Kastor & Polux sind auch schon hoch im
Osten.
Müde, aber froh doch etwas gesehen zu haben verstaue ich das ganze Zeug im Auto
und fahre heim.
Danke fürs
Lesen + CS,
Hannes
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